Eine neue Studie deutet auf eine Trendwende am Immobilienmarkt hin, die zeigen könnte, dass die Preise wieder steigen werden. Laut ImmoScout24 sind in vier von acht Metropolen die Angebotspreise bereits höher als im Vorjahr. Das gestiegene Interesse am Immobilienkauf könnte durch den Rückgang der Zinsen in Deutschland begünstigt worden sein. Die Geschäftsführerin von ImmoScout24, Gesa Crockford, erklärt, dass das Interesse an Eigentumserwerb im Vergleich zum Vorjahr erheblich angestiegen sei, besonders in den Metropolen.
Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland waren 2023 aufgrund schwacher Nachfrage in Rekordgeschwindigkeit um durchschnittlich 8,4 Prozent gesunken. Im ersten Quartal des Jahres 2024 stiegen die Angebotspreise für Bestandswohnungen zum Kauf im deutschlandweiten Durchschnitt laut ImmoScout24 um 0,6 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Dennoch lagen die Preise immer noch 2,5 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Es wird erwartet, dass der Preisdruck weiter zunimmt, insbesondere wenn die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsen ab Jahresmitte senkt.
Die Analyse von ImmoScout24 zeigt weiterhin einen hohen Nachfragedruck auf dem Mietmarkt. Die Mietpreise werden voraussichtlich weiter steigen, da zu wenig gebaut wird. Die Schere zwischen Kauf- und Mietpreisen könnte sich weiter schließen, nachdem die Kaufpreise lange Zeit deutlich höher waren. Im Durchschnitt wurden Bestandswohnungen bei der Neuvermietung zu Jahresbeginn um 1,7 Prozent teurer angeboten als im Vorquartal. Für Neubauwohnungen stieg der Preis um 1,6 Prozent.
München bleibt deutschlandweit die teuerste Stadt für Mietwohnungen. Eine Zwei-Zimmer-Wohnung mit 70 Quadratmetern im Bestand kostet im Schnitt 599 Euro und im Neubau 833 Euro. In München belaufen sich die Kaltmieten auf 1433 Euro beziehungsweise 1745 Euro im Neubau. Der Quadratmeterpreis für Mietwohnungen im Neubau lag Anfang 2024 bundesweit im Schnitt bei 11,90 Euro (Bestand: 8,56 Euro), während er in München mit 24,93 Euro im Neubau und 20,47 Euro im Bestand mehr als das Doppelte beträgt.