Die Frage nach der besten Altersvorsorge für die Rente wird in Zeiten ständiger politischer Diskussionen und Reformen immer schwieriger zu beantworten. Eine kürzlich veröffentlichte Studie legt nahe, dass weder die Riester- noch die Rürup-Rente eine gute Wahl sind, es sei denn, man erreicht ein außergewöhnlich hohes Alter. Dabei wurden insgesamt 111 staatlich geförderte Altersvorsorgeprodukte von Riester- und Rürup-Renten von der gemeinnützigen Organisation Finanzwende Recherche im Herbst 2023 unter die Lupe genommen.
Versicherungsmathematiker Axel Kleinlein hat die Ergebnisse dieser Überprüfung analysiert und kommt zu dem ernüchternden Ergebnis, dass die Rendite nach Abzug der Kosten für diese Produkte unterhalb des langfristigen Inflationsziels der europäischen Währungshüter liegt, bei weniger als zwei Prozent. Kein einziges Riester-Angebot konnte eine Gesamtverzinsung von zwei Prozent erreichen, was dazu führt, dass Kunden am Ende ihres Vertrages keine realen Gewinne erzielen.
Besonders die hohe Lebenserwartung, die die Anbieter ihren Kunden in der Auszahlungsphase unterstellen, stellt laut der Finanzwende-Studie das Hauptproblem dar. Hinzu kommen hohe Kosten in der Sparphase, die die mögliche Rendite weiter schmälern. Auch die erste Auszahlungsstatistik der Riester-Rente, die im Schnitt nur 132 Euro im Monat im Alter bringt, unterstreicht die Schwächen dieses Vorsorgekonzepts.
In Anbetracht dieser Entwicklungen warnt Bert Rürup, Chefökonom des Handelsblatts und Namensgeber der Rürup-Rente, davor, dass der Abschluss einer Riester- oder Rürup-Rente trotz staatlicher Förderung freiwillig ist. Dabei treten regelmäßig Selbstselektionseffekte auf, da solche Verträge oft von Personen abgeschlossen werden, die eine überdurchschnittlich hohe Lebenserwartung erwarten. Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen somit die Herausforderungen und Risiken, die mit der Riester- und Rürup-Rente verbunden sind.