Ein dramatischer Koalitionsbruch in Berlin könnte fatale Folgen für die Solarenergie in Deutschland haben. Die Ampel-Koalition hatte eine Reform der Einspeisevergütung für Strom aus Photovoltaikanlagen geplant, die jedoch vor dem endgültigen Beschluss gescheitert ist. Jetzt warnen führende Energieunternehmen, darunter die Anbieter Enpal und 1Komma5°, vor weitreichenden Konsequenzen. Im schlimmsten Fall könnte ab 2025 kein Strom mehr aus den solaren Dachanlagen ins Netz eingespeist werden, warnen sie, und unterstreichen damit die Dringlichkeit einer Regelung, die vor den Neuwahlen beschlossen werden sollte, wie fr.de berichtet.
Aktuell werden Solaranlagen mit einer Leistung von bis zu 10 kW vergütet, wobei für jede eingespeiste Kilowattstunde acht Cent bezahlt werden, unabhängig von Marktpreisen. Diese Einspeisevergütung wird jedoch aus dem Bundeshaushalt finanziert und hat im September 2024 bereits 2,6 Milliarden Euro gekostet. Experten warnen, dass eine unregulierte Einspeisung von Solarstrom zu instabilen Netzsituationen führen könnte, vor allem in Regionen, wo der Ausbau von Solaranlagen boomt, wie im Süden und Südwesten Deutschlands. Ohne die geplante Reform könnte das Überangebot an Solarstrom die Versorgungssicherheit gefährden, da immer mehr private Anlagen ohne Steuerung Strom einspeisen, so bundesnetzagentur.de.
Die Forderung nach Steuerbarkeit der Solarenergie
Um die Stabilität im Stromnetz zu sichern, fordern Experten die Einführung von „Smart Metern“ für alle neuen Solarinstallationen. Diese intelligenten Stromzähler würden es Netzbetreibern ermöglichen, die Einspeisung flexibel zu steuern und problematische Einspeisungsspitzen zu vermeiden. Aktuell verfügt jedoch nur ein Prozent der Haushalte in Deutschland über diese Technik. Die Ampel-Koalition hatte ein Gesetz beschlossen, um die Einführung zu beschleunigen, doch ob dies bis 2025 tatsächlich umgesetzt werden kann, bleibt ungewiss. Die politische Situation ist angespannt, und die Zustimmung der Union zu den Plänen dürfte in der aktuellen Lage eher schwer zu erlangen sein.