In Deutschland wird das Wohneigentum für junge Familien immer schwieriger zu erreichen. Der hessische Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) fordert deshalb eine umfassende Reform der Grunderwerbsteuer, die Teil des CDU-Wahlprogramms für die Bundestagswahl im Februar werden soll. Er betont, dass der Traum vom eigenen Zuhause für die Mittelschicht realisierbar sein muss. „Eine Reform, die Freibeträge für die Länder ermöglicht und die Nebenkosten des Bauens senkt, ist eine echte Entlastung“, erklärte Rhein in einem Interview. Das bestehende Hessengeld, das bis zu 20.000 Euro für Käufer der ersten Immobilie bereitstellt, soll helfen, die Grunderwerbsteuer zu mindern und damit Familien den Immobilienkauf zu erleichtern, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet.
Überlegungen zur Steuerbefreiung
Die Herausforderungen durch steigende Baukosten und Zinsen haben die Bundesregierung und die Bundesländer dazu veranlasst, eine Reform der Grunderwerbsteuer in Betracht zu ziehen. Ziel ist es, den Erwerb von selbstgenutztem Wohnraum günstiger zu gestalten. Finanzminister Christian Lindner bestätigte, dass die Länder die Möglichkeit erhalten sollen, beim Kauf von Immobilien für den eigenen Gebrauch auf die Grunderwerbsteuer zu verzichten. Laut einem Diskussionsentwurf, über den die Tagesschau berichtete, könnte ein ermäßigten Steuersatz oder sogar eine komplette Steuerbefreiung eingeführt werden, was für Familien den Weg zum Eigenheim erheblich erleichtern würde.
Das Aufkommen aus der Grunderwerbsteuer, das derzeit rund 17 Milliarden Euro beträgt, bleibt den Ländern vorbehalten, die über den Steuersatz entscheiden können. In Bayern liegt dieser bei 3,5 Prozent, während er in anderen Bundesländern zwischen 5,0 und 6,5 Prozent schwankt. Der Vorschlag fand bereits Unterstützung bei Verbänden, die eine Senkung oder den Verzicht auf die Steuer fordern, um so den Traum vom eigenen Zuhause für mehr Menschen erreichbar zu machen.