In Deutschland sind Schwarzarbeit und illegale Haushaltshilfen an der Tagesordnung. Eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt alarmierende Zahlen: Über 90 Prozent der Haushaltshilfen arbeiten ohne offizielle Anmeldung. Ein besorgniserregender Trend, der sich fortsetzt, denn 2024 ist die Zahl der angemeldeten Haushaltshilfen auf nur etwa 246.700 gesunken, ein Rückgang von 4,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie die Berichterstattung des IW offenbart.
Der Umsatz aus der Schwarzarbeit in der Haushaltshilfe ist hingegen sprunghaft angestiegen: Von rund 9,8 Milliarden Euro im Jahr 2022 auf mittlerweile etwa 11,4 Milliarden Euro in 2024, was einem Plus von 15 Prozent entspricht. Dies betrifft nicht nur die rechtliche Lage: Im Durchschnitt erhalten die betroffenen Haushaltshilfen zwischen 15 und 25 Euro pro Stunde, während die Haushalte, die diese Dienste in Anspruch nehmen, über ein höheres Netto-Haushaltseinkommen von etwa 4.300 Euro verfügen, wie die Zeitungsgruppe Funke berichtet.
Ein System in der Schattenwirtschaft
Die Anreize für legale Anstellungen sind schwach, und die bürokratischen Hürden schrecken viele Haushalte ab. Während in Ländern wie Schweden steuerliche Anreize von bis zu 50 Prozent geboten werden, bleibt der deutschen Politik noch viel zu tun, um die Schwarzarbeitsquote zu drücken. Auch die Unsicherheiten für die Haushaltshilfen sind groß: Ohne Anmeldung haben sie keinen Anspruch auf Lohnfortzahlung im Krankheitsfall oder während des Urlaubs und sind nicht unfallversichert. Experten fordern dringend ein Umdenken und die Einführung einfacher Lösungen wie Gutscheinmodelle, um sowohl die Schwarzarbeit zu verringern als auch legale Beschäftigung zu fördern.