Die Situation auf dem deutschen Arbeitsmarkt wird zunehmend alarmierender. Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm prognostiziert für das Jahr 2025 einen leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit, insbesondere im verarbeitenden Gewerbe. Laut Grimm werden etablierte Branchen, in denen Deutschland bisher weltweit führend war, stark unter Druck geraten. „Nicht jeder wird seinen bisherigen Job behalten können“, warnt sie in einem Interview mit der Bild-Zeitung. Bei gleichzeitiger Suche nach Fachkräften rechnet sie jedoch mit einer nur moderaten Steigerung der Arbeitslosigkeit. Allerdings könnten viele Arbeitnehmer ihr bisheriges Lohnniveau bei einem Jobwechsel nicht halten, was bedeutet: „Viele werden weniger Geld nach Hause bringen“, schilderte die Wirtschaftsprofessorin, die seit 2020 dem Sachverständigenrat der Bundesregierung angehört, wie [tagesschau.de](https://www.tagesschau.de/wirtschaft/arbeitsmarkt/grimm-arbeitslosigkeit-100.html) berichtete.
Im November 2024 waren in Deutschland 2,774 Millionen Menschen arbeitslos gemeldet, was einem Rückgang um 17.000 im Vergleich zum Vormonat entspricht. Saisonbereinigt ist die Zahl allerdings um 7.000 gestiegen, was die stetigen Probleme auf dem Arbeitsmarkt unterstreicht. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit um 168.000 gestiegen, ein besorgniserregender Trend, der auf die schwache Konjunktur zurückzuführen ist. Grimm fordert angesichts der wirtschaftlichen Herausforderungen ein umfassendes Wirtschaftsprogramm zur Förderung von Investitionen in Deutschland. „Dort, wo zum Beispiel Werksschließungen geplant sind, sollte die Politik dazu beitragen, dass es Neuansiedlungen von Unternehmen gibt“, forderte sie weiter. Ihre Maßnahmen sollen auch helfen, den notwendigen Strukturwandel in der Wirtschaft zu unterstützen, um den Herausforderungen der Zukunft gewachsen zu sein, so [faz.net](https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftweise-grimm-warnt-vor-anstieg-der-arbeitslosigkeit-110191705.html).
Mehrere Faktoren beeinflussen die angespannte Lage: Firmenpleiten nehmen zu, die Exportaussichten sind trübe, und hohe Energiepreise stellen eine zusätzliche Belastung für den Wirtschaftsstandort Deutschland dar. Die Bundesregierung rechnet mit einem leichten Rückgang des Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2024 und einem minimalen Wachstum von 1,1 Prozent im Jahr 2025. Die bereits bestehenden strukturellen Probleme bleiben ungelöst, bis die Politik entschlossene Reformen durchführt und sich von einer engen Verbindung zwischen Politik und Wirtschaft befreit, die zur Trägheit geführt hat. Dies könnte entscheidend dafür sein, die deutsche Wirtschaft in eine stabilere Zukunft zu führen.