
Heute, am 18. Mai 2025, beginnt das Ostdeutsche Wirtschaftsforum (OWF) um 14:00 Uhr in Bad Saarow, Brandenburg. Die dreitägige Konferenz bringt Unternehmensmanager und Wirtschaftsverbände zusammen, um über die aktuellen Herausforderungen der ostdeutschen Wirtschaft zu diskutieren. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) wird zum Auftakt erwartet, um die Debatte über die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Ostdeutschland zu eröffnen. Themen wie hohe Energiepreise, Fachkräftemangel, hohe Steuer- und Abgabenlast sowie Bürokratie stehen im Fokus der Gespräche. Für den Montag hat Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) ihren Auftritt angekündigt. Am Dienstag werden Elisabeth Kaiser (SPD, Beauftragte für Ostdeutschland) und Finanzminister Lars Klingbeil (SPD) sprechen.
Das OWF wird von der Standortinitiative Deutschland – Land der Ideen und der Deutschen Kreditbank AG (DKB) organisiert. Ziel der Veranstaltung ist es, die wirtschaftliche Lage und die Herausforderungen ostdeutscher Unternehmen zu ermitteln und Lösungen zu erarbeiten. Im Vorfeld der Konferenz wurde das Transformationsbarometer 2025 ermittelt, welches die Stimmung unter Entscheidern in Unternehmen aller Branchen in Ostdeutschland widerspiegelt. Der Befragungszeitraum reichte vom 3. März bis zum 26. April 2025. An der Umfrage nahmen Entscheider*innen von Unternehmen mit mindestens 10 Mitarbeitenden teil.
Ergebnisse des Transformationsbarometers
Die Ergebnisse zeigen eine hohe Zufriedenheit mit den Geschäftsergebnissen, jedoch auch das Vorhandensein schwerwiegender Herausforderungen. 56% der Befragten schätzen das Wirtschaftspotenzial Ostdeutschlands als groß ein, während 23% es als sehr groß wahrnehmen. Dennoch äußern 23% der Teilnehmer, dass sie das Wirtschaftspotenzial als gering einschätzen. In Bezug auf die Wachstumsfelder wird die erneuerbare Energie als das größte Wachstumspotenzial angeführt, gefolgt von Mikroelektronik und Tourismus.
- Größte Wachstumsfelder:
- Erneuerbare Energien: 3%
- Mikroelektronik: 19%
- Tourismus: 18%
- 40% erwarten in keiner Branche großes Wachstum, besonders in Thüringen (über 50%).
- 45% bewerten die allgemeine wirtschaftliche Situation in Ostdeutschland negativ.
- Größte Herausforderung: Fachkräftemangel (über 50% der Befragten).
- Weitere wesentliche Herausforderungen:
- Energiepreise: 34%
- Wettbewerb: 27%
- Politische Radikalisierung als drittes Standortrisiko: 40%.
Die Politik wird aufgefordert, Bürokratie abzubauen (68% der Befragten), die Energiepreise zu senken (54%) und digitale Verwaltungsprozesse zu implementieren. 58% der Befragten sind skeptisch gegenüber der neuen Regierung und glauben nicht an wirksame Maßnahmen zur Förderung des Wachstums. Besonders in Thüringen zeigt sich eine hohe Skepsis: 74% der Befragten halten Wachstumsimpulse für unwahrscheinlich. Auch die DKB hebt hervor, dass die Veranstaltung eine wichtige Plattform für die Themen rund um den Wirtschaftsstandort Ostdeutschland darstellt, und dass das Transformationsbarometer am 19. Mai 2025 präsentiert wird.
Insgesamt signalisiert die Durchführung des OWF und die Diskussionen während der Konferenz einen dringenden Bedarf an Lösungen für die Herausforderungen, mit denen ostdeutsche Unternehmen konfrontiert sind, und bildet eine Basis für zukünftige politische und wirtschaftliche Maßnahmen.
Für weitere Informationen können die Berichte auf Antenne Thüringen und DKB eingesehen werden.