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BMW vs. Mercedes: Wer gewinnt das Duell der Autogiganten?

BMW und Mercedes-Benz stehen nicht nur als führende Automobilhersteller im DAX im Fokus, sondern stellen sich auch den Herausforderungen der Elektromobilität und Digitalisierung. Beide Unternehmen haben im aktuellen Marktumfeld ihre Marktkapitalisierung auf etwa 50-52 Milliarden Euro für Mercedes-Benz und 44-48 Milliarden Euro für BMW beziffert, was ihre bedeutende Stellung in der Branche verdeutlicht. Die Frage, die sich Anleger stellen, ist, welches dieser beiden Schwergewichte die bessere Investmentchance bietet.

In Bezug auf die Dividendenrenditen zeigt sich, dass Mercedes-Benz mit ca. 8,17% und einer geplanten Dividende von 4,30 € für 2024 einen klaren Vorteil hat. BMW hingegen bietet eine Dividendenrendite von ca. 5,4% für das Jahr 2025 mit ebenfalls 4,30 € Dividende. Beide Unternehmen haben vergleichbare Kurs-Gewinn-Verhältnisse, wobei BMW bei ca. 6,8 – 7,2 und Mercedes-Benz bei ca. 5,3 – 7,3 liegt. Diese Zahlen deuten darauf hin, dass beide Aktien derzeit niedrig bewertet sind, was Anlegern Potenzial bieten könnte.

Finanzielle Performance und Absatzentwicklung

Die finanzielle Situation der beiden Unternehmen weist signifikante Unterschiede auf. Für das Jahr 2024 berichtete BMW von einem Umsatz von 142,38 Milliarden Euro, was einem Rückgang von 8,4% entspricht, sowie einem EBT von 10,97 Milliarden Euro, was eine Rückgang von 35,8% bedeutet. Im Gegensatz dazu erwirtschaftete Mercedes-Benz einen Umsatz von 145,6 Milliarden Euro (-4,9%) und einen EBIT von 13,6 Milliarden Euro (-30,6%). Dennoch konnte Mercedes-Benz einen Nettogewinn von 10,4 Milliarden Euro ausweisen, während BMW mit 7,68 Milliarden Euro (-36,9%) abschloss.

Im ersten Quartal 2025 blieb der Umsatz von BMW mit 33,8 Milliarden Euro relativ stabil, während Mercedes-Benz mit 33,2 Milliarden Euro leicht darunter lag. Exemplarisch zeigt sich auch die Absatzentwicklung: BMW verkaufte 2,45 Millionen Fahrzeuge und konnte dabei 426.594 batteriebetriebene Elektrofahrzeuge (BEVs) (+13,5%) absetzen. Mercedes-Benz hingegen verzeichnete 1,98 Millionen Fahrzeuge und einen Rückgang der BEVs auf 185.100 Einheiten (-23%).

Strategische Ausrichtungen und Analystenmeinungen

Beide Autobauer verfolgen ehrgeizige strategische Ausrichtungen. BMW setzt mit der Einführung der „Neuen Klasse“ ab 2025 auf eine verstärkte Elektrifizierung und plant, bis 2030 über 50% der Verkäufe mit batterieelektrischen Fahrzeugen zu erzielen. Mercedes-Benz hingegen verfolgt das Ziel, bis 2039 eine CO2-neutrale Neuwagenflotte zu erreichen und investiert über 60 Milliarden Euro in die Elektrifizierung bis 2026.

Analysten zeigen unterschiedliche Auffassungen zu den beiden Aktien. Während Jefferies eine optimistische Sicht auf BMW mit einem Kursziel von 92 € hat, äußert man sich zu Mercedes-Benz vorsichtiger und setzt das Kursziel auf 65 € mit einer „Hold“-Einstufung von Stockopedia und Alpha Spread. Für BMW wird ein Konsens von „Kaufen“ bei 87 € empfohlen, was die gemischten Meinungen unterstreicht.

Marktvergleich und Zukunftsausblick

Im Vergleich zu anderen Wettbewerbern sehen die beiden deutschen Automobilhersteller nicht schlecht aus. Audi erzielte beispielsweise einen Umsatz von 64,5 Milliarden Euro und Porsche kam auf 40,1 Milliarden Euro mit einer operativen Marge von 14,1%. Neben diesen Statistiken zeigt der Luxus-Index von BÖRSE ONLINE, dass Mercedes-Benz zusammen mit Ferrari und Porsche vertreten ist, was das Potenzial der Marke im Premiumsegment bekräftigt.

Für Investoren bieten beide Autokonzerne durch die derzeit niedrigen Bewertungen und die attraktiven Dividendenrenditen interessante Perspektiven. Während Mercedes-Benz höhere Dividendenrenditen bietet, könnte BMW durch seine dynamische Entwicklung im Bereich der BEVs auf lange Sicht profitieren. Insbesondere in der aktuellen Marktumgebung, die hohe Dividendenrenditen bei Auto-Aktien wie Volkswagen, Tesla und Mercedes betont, ist es ratsam, die Entwicklungen aufmerksam zu verfolgen.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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