
Die Schuldenkrise in den USA wird zunehmend als eine der größten Bedrohungen für die Weltwirtschaft wahrgenommen. Laut t-online könnte der anhaltende Anstieg der Verschuldung, gepaart mit einer drohenden Inflation und politischen Instabilitäten, zu einem gefährlichen wirtschaftlichen Stillstand führen. Aktuelle Schätzungen zeigen, dass die Inflationsrate im Frühjahr 2023 bei 2,3 Prozent lag, während Ökonomen einen Anstieg auf 6,5 Prozent innerhalb der nächsten zwölf Monate erwarten. Eine Hauptursache für diese Entwicklung werden die neuen Zölle von Präsident Donald Trump sein, die die Kosten für Importe in die Höhe treiben.
Trump selbst hat angedeutet, dass er Jerome Powell, den Vorsitzenden der US-Notenbank, entlassen könnte, und fordert eine Zinssenkung um einen Punkt, um die Zinslast auf die nationalen Schulden zu senken. Der Leitzins liegt derzeit zwischen 4,25 und 4,50 Prozent, während Powells Amtszeit bis 2026 andauern soll. Kevin Warsh, ein ehemaliges Mitglied der Fed und ein Trump-Favorit, wird als möglicher Nachfolger gehandelt. Warsh hat die Fed kürzlich als zu zögerlich in ihren Maßnahmen kritisiert.
Politische Einflussnahme und Marktverunsicherung
Die Aussicht auf politische Einflussnahme auf die Fed verursacht Besorgnis in den Märkten. Anbieter wie Das Investment fügen hinzu, dass die neuen politischen Richtlinien unter Trump von enormer Bedeutung für Investoren sein könnten. Trumps Agenda umfasst zentrale Themen, die als die fünf „D“ bezeichnet werden: Deglobalisierung, defizitfinanzierte Steuersenkungen, DOGE (Department of Government Efficiency), Deportation und Deregulierung. Insbesondere die Angriffe auf die Handelsbeziehungen könnten für die Wirtschaft spürbare Auswirkungen haben.
Die Defizitfinanzierten Steuersenkungen sind besonders relevant, da die Steuererleichterungen aus dem Tax Cuts and Jobs Act von 2017 bis Ende 2025 laufen und Trump plant, diese weiter zu verlängern. Kurzfristig könnten höhere Zolleinnahmen und steuerliche Maßnahmen das Defizit verbessern, langfristig jedoch die Staatsverschuldung erhöhen. Der Schuldenberg der USA wird als gewaltig beschrieben, dennoch gibt es Möglichkeiten, eine Krise abzuwenden, indem kluge Investitionen in Bildung, Infrastruktur und Digitalisierung getätigt werden.
Herausforderungen für die zukünftige Wirtschaft
Um eine Schuldenkrise zu vermeiden, sind bedeutende Reformen notwendig. Janet Yellen, ehemals Schatzmeisterin, fordert Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen als Teil langfristiger Reformen, während Brian Riedl auf die Dringlichkeit der Situation hinweist. Insbesondere eine gerechtere Steuerpolitik, der Abbau von Subventionen und ein effizienteres Verwaltungssystem sind Handlungsfelder. Vertrauen in die Stabilität der US-Wirtschaft ist fragile und könnte jederzeit schwinden. Historische Vergleiche mit der Finanzkrise von 2008 und der Eurokrise von 2012 werden immer wieder angestellt, um die Dringlichkeit der Reformen zu verdeutlichen.
Insgesamt sind die faktischen und politischen Entwicklungen in den USA eine ständige Quelle der Unsicherheit für globale Märkte. Die nächsten Schritte von Trump und der Fed werden entscheidend für die Stabilität der amerikanischen und internationalen Wirtschaft sein.