Investitionen

Thüringer Sozialverbände fordern Geld für nachhaltige Pflegeeinrichtungen!

In Thüringen fordern Sozialverbände dringend Investitionshilfen für klimaresiliente und nachhaltige Einrichtungen in der Kinderbetreuung und Altenpflege. Diese Forderung ist besonders vor dem Hintergrund der augenblicklichen Herausforderungen durch steigende Temperaturen zu verstehen, die eine erhebliche Belastung für Kinder und ältere Menschen darstellen. Der Vorsitzende der Liga der freien Wohlfahrtspflege in Thüringen, Lars Oschmann, hebt hervor, dass die derzeitigen Investitionen sich lediglich auf notwendige Sanierungen konzentrieren, jedoch nicht auf die Schaffung nachhaltiger Lösungen für die Zukunft.

Oschmann macht deutlich, dass Träger oft aus finanziellen Gründen von Investitionen in Klimaanpassungen zurückschrecken. Die anfallenden Kosten würden auf die Kommunen oder die Bewohner von Pflegeheimen umgelegt. Um die Betriebskosten langfristig zu senken, ist es laut Oschmann erforderlich, Förderprogramme zu entwickeln und den Bau von Photovoltaik- und Windkraftanlagen durch Genossenschaften zu unterstützen. Insbesondere bei älteren Gebäuden sind Anpassungen unumgänglich, während Neubauten bereits nachhaltige Aspekte berücksichtigen.

Der Gesundheitssektor als großer Emissionsverursacher

Der Gesundheitssektor in Deutschland hat einen erheblichen Einfluss auf die nationale Ökologie. Mit einem Anteil von 13,1 % am Bruttoinlandsprodukt und einer Bruttowertschöpfung von 441 Milliarden Euro im Jahr 2021 ist der Sektor ein bedeutender Wirtschaftszweig. Gleichzeitig verursacht er jedoch etwa 70 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente, was 5,2 % der gesamten Emissionen Deutschlands entspricht. Zudem beträgt der Ressourcenverbrauch des Gesundheitssektors circa 107 Millionen Tonnen, was 5 % des Gesamtrohstoffkonsums in Deutschland ausmacht, wie das Pflegenetzwerk Deutschland berichtet.

Um den Herausforderungen des Klimaschutzes zu begegnen, hat das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) ein Gutachten in Auftrag gegeben. Dieses bietet eine Bestandsaufnahme über Nachhaltigkeitsaktivitäten in über 15 Bereichen des Gesundheitswesens. Gleichzeitig eröffnen sich im Pflegebereich Chancen zur Einsparung von Ressourcen und Energie sowie zur Kostenreduktion. Einrichtungen wie die BruderhausDiakonie mit EMAS-Zertifizierung oder die AWO mit dem Ziel, klimaneutral bis 2040 zu werden, zeigen, wie Klimaschutz bereits erfolgreich in die Praxis umgesetzt wird.

Empfehlungen für eine nachhaltige Pflege

Die Empfehlungen für den Pflegebereich sind vielfältig und umfassen einfache Maßnahmen wie die Umstellung auf LED-Beleuchtung und die Nutzung von Ökostrom. Größere Einrichtungen könnten durch hauptamtliche Nachhaltigkeitsmanager die Implementierung von Umweltmanagementsystemen unterstützen. Um weitere Fortschritte zu erzielen, sind klare regulatorische Rahmenbedingungen für klimafreundliches Pflegen notwendig.

Zusätzlich wird empfohlen, Beratungen, Handreichungen und Checklisten zu Nachhaltigkeitsmaßnahmen zu entwickeln, insbesondere für ambulante Pflegedienste. Die Digitalisierung in der Pflegedokumentation kann ebenfalls einen weiteren positiven Einfluss auf die Nachhaltigkeitseffekte haben. Insgesamt sind Maßnahmen wie energetische Gebäudesanierungen, die Förderung von E-Mobilität und abfalltechnische Optimierungen zentrale Handlungsmöglichkeiten, um die Pflege nachhaltig zu gestalten.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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