
In Augsburg zeichnen sich neuartige wirtschaftliche Perspektiven ab, auch wenn die Lage insgesamt noch ungewiss bleibt. Ellen Dinges-Dierig, die Vorsitzende der IHK-Regionalversammlung Augsburg-Stadt, und Dr. Antonio Fernández, Vorstandsvorsitzender der Hosokawa Alpine AG, präsentierten die Ergebnisse der aktuellen IHK-Konjunkturumfrage, an der rund 830 Unternehmen aus Produktion, Handel und Dienstleistungen teilnahmen. Diese Umfrage fand zwischen dem 1. und 23. April 2025 statt.
Die Auswertung zeigt, dass der Konjunkturindex in Augsburg mit 109 Punkten über dem bayerisch-schwäbischen Durchschnitt von 104 Punkten und dem allgemeinen Wirtschaftsraum Augsburg, der bei 105 Punkten liegt, ist. Der positive Trend führt zu einer vorsichtigen Aufhellung der Stimmung unter den Unternehmern, auch wenn die momentane Geschäftslage von vielen noch als herausfordernd wahrgenommen wird.
Optimistische Ausblicke und Rückhalt in der Innovationskraft
Deutlich wird, dass die Erwartungen der Augsburger Unternehmen an die zukünftige Geschäftsentwicklung steigen. Diese optimistischen Perspektiven basieren auf einem gestärkten Vertrauen in die kommenden Monate. Dennoch bleibt die Innovationszurückhaltung unter den Kunden ein ernstzunehmendes Thema, da sie konkret Maßnahmen zur Förderung von Investitionen erfordert. Auch die IHK thematisiert strukturelle Herausforderungen, besonders die Unternehmensnachfolge, welche angesichts eines Altersdurchschnitts der Unternehmer von 48,1 Jahren an Bedeutung gewinnt.
Die Wünsche an die neue Bundesregierung sind ebenfalls klar umrissen: Die Unternehmer fordern verlässliche wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen wie Steuererleichterungen, Bürokratieabbau und Investitionsanreize. Das Bild wird durch die Ergebnisse der IHK-Konjunkturumfrage ergänzt, die darauf hindeuten, dass 64 Prozent der Unternehmen die aktuelle Geschäftslage als gut bewerten und mehr als die Hälfte als voll ausgelastet berichtet.
Inlandsnachfrage und Auslandsmärkte
Die Inlandsnachfrage bleibt demnach stabil, 37 Prozent der befragten Unternehmen verzeichnen ein gestiegenes Auftragsvolumen im Inland. Während die Auslandsmärkte sich ebenfalls positiv, jedoch langsamer entwickeln, spüren viele Unternehmen Unsicherheiten in Handelsbeziehungen, vor allem mit Nordamerika. Ein Drittel der Unternehmen verzeichnet steigende Aufträge im Ausland, allerdings berichten fast ebenso viele von einem Rückgang.
Besonders die Dienstleistungsunternehmen profitieren momentan von der guten Konjunktur und bewerten die Geschäftslage entsprechend positiv. Die Baubranche zeigt ebenfalls Zufriedenheit, während der Einzelhandel mit leichten Rückgängen im privaten Konsum zu kämpfen hat. Parallel besteht in der Industrie einerseits Optimismus – trotz der negativen Effekte im Außenhandel.
Risiken und Herausforderungen
Die Umfrage führt auch Risiken für die zukünftige Entwicklung an, wie die angespannte Arbeitsmarktsituation, die Verfügbarkeit von Fachkräften und steigende Arbeitskosten. Die Unternehmen sehen das wirtschaftspolitische Umfeld kritisch, besonders angesichts der Diskussionen über Dieselmotoren und die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO).
Insgesamt wird das Bild einer stabilen, aber herausfordernden wirtschaftlichen Lage in Augsburg gezeichnet. Die Forderung nach gezielten politischen Maßnahmen und einer stärkeren Unterstützung für Innovationen steht dabei im Mittelpunkt, um die positive Entwicklung nachhaltig zu sichern. b4bschwaben berichtet von den Umfrageergebnissen und ergänzt dies durch Details von daz-augsburg, die ebenfalls interessante Einblicke in die wirtschaftliche Situation geben.