
Die politische Diskussion über die Bedeutung und den Erhalt von Feiertagen in Deutschland gewinnt erneut an Fahrt. Am 4. Juni 2025 wird der Antrag der Fraktion Die Linke mit dem Titel „Feiertage sichern – Wirtschaft stärken“ im Bundestag debattiert. Laut den Informationen von bundestag.de findet die erste Beratung um 17.40 Uhr statt. Nach einer halbstündigen Aussprache soll der Antrag an den Ausschuss für Wirtschaft und Energie zur weiteren Beratung überwiesen werden.
Im Kontext der bundesweiten Feiertagsdebatte wird insbesondere der Pfingsmontag diskutiert. Vertreter aus der Wirtschaft, wie Hüther vom Institut der deutschen Wirtschaft, befürworten die Reduktion der Feiertage als Möglichkeit, die Wirtschaftsleistung zu steigern. Er argumentiert, dass die Abschaffung eines Feiertags das Bruttoinlandsprodukt um bis zu 8,6 Milliarden Euro erhöhen könnte, was viele Politiker und Experten beunruhigt. Dies berichten die Deutschlandfunk.
Wirtschaftliche Überlegungen
Die Debatte wird auch durch demografische Faktoren beeinflusst. So steht fest, dass der Renteneintritt der geburtenstarken Jahrgänge die Wirtschaftsleistung dämpfen wird, was zu der Forderung nach stärkeren Arbeitsanreizen führt. In diesem Licht wird die Abschaffung eines Feiertags als potenzielle Lösung betrachtet. Grimm, ein Befürworter eines solchen Schrittes, hebt die Notwendigkeit hervor, das Arbeitsvolumen zu stärken.
Dennoch herrscht unter Fachleuten Uneinigkeit über die Wirksamkeit dieser Maßnahme. Der Soziologe Fratzscher vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung zeigt sich skeptisch und betont, dass die Streichung von Feiertagen den Fachkräftemangel nicht löse. Vielmehr sei es notwendig, Hürden für die Erwerbstätigkeit von Frauen und Geflüchteten abzubauen, um den Arbeitsmarkt zu entlasten.
Politische Reaktionen
Die Reaktionen aus der Politik fühlen sich durch diese Diskussion stark polarisiert. Die SPD betont die positive Rolle von Feiertagen für die Erholung und Leistungsfähigkeit der Arbeitnehmer. Die Linke hingegen hat sich kritisch zu dem Vorschlag geäußert und sieht ihn als veraltet und nicht lösungsorientiert an. Die AfD zeigt sich auf Bundesebene zustimmend, plädiert jedoch gleichzeitig dafür, „Diäten statt Feiertage“ zu streichen. Diese unterschiedlichen Ansichten zeigen die Spannungen innerhalb der politischen Landschaft.
Insgesamt lässt die bevorstehende Debatte darauf schließen, dass die Frage nach der Zukunft der Feiertage in Deutschland weiterhin eine bedeutende wirtschaftliche und gesellschaftliche Diskussion darstellt. Am 4. Juni wird sich zeigen, wie die Politik auf die Stimmen aus der Wirtschaft und den Bedenken der Arbeitnehmer reagiert.