Aktienmarkt

Chinas Börsentalfahrt: Wie sich die negativen Auswirkungen auf die Marktwirtschaft auswirken und politische Maßnahmen versagen.

Gemäß einem Bericht von www.faz.net,

Angesichts der Talfahrt an Chinas Börsen lassen Bürger der Volksrepublik über soziale Medien Frust ab und nutzen dafür auch das Konto der US-Botschaft als Kummerkasten. Auf Weibo, dem chinesischen Pendant zur Plattform X, liefen bis Sonntag 141.000 Kommentare zu einem Beitrag der amerikanischen Botschaft in Peking ein, der sich um den Schutz frei lebender Giraffen drehte. Viele der Reaktionen hatten mit dem Thema aber gar nichts zu tun. So auch dieser Repost: „Können Sie nicht einige Raketen erübrigen, um die Börse in Schanghai wegzubomben?“, schrieb ein User sarkastisch. Das Weibo-Konto der US-Botschaft in China „ist zur Klagemauer der chinesischen Kleinanleger geworden“, so ein anderer Nutzer. Von der Botschaft, die ihren Beitrag am Freitag abgesetzt hatte, war zunächst kein Kommentar zu erhalten. Während Weibo-Nutzer einzelne Beiträge über den Markt und die Wirtschaft veröffentlichen können, blockieren die chinesischen Behörden regelmäßig aus ihrer Sicht negative Online-Kommentare, wenn sie größere Kreise ziehen.

Die chinesische Wirtschaft hat sich nach dem Ende der Corona-Krise zwar erholt, doch lastet die weiter schwelende Immobilienkrise auf ihr. Überdies sinken seit Monaten die Preise in dem Land und der Konsum kommt nicht aus dem Knick. Dies schlägt sich auch an den Börsen nieder: Der Aktienindex CSI300 fiel im Januar um 6,3 Prozent. Eine Reihe von Unterstützungsmaßnahmen der Regierung konnte das Vertrauen nicht stärken, das unter der Konjunkturlage leidet. Politiker versuchen die Lage zu beruhigen, berichten aber staatliche Medien. Dabei senden sie positive Botschaften aus, die jedoch manchmal das Gegenteil bewirken.

Die anhaltende Talfahrt an Chinas Börsen und die Frustäußerungen der Bürger in den sozialen Medien können die Wirtschaft des Landes weiter schwächen. Die sinkenden Preise und der stagnierende Konsum sind deutliche Indikatoren für wirtschaftliche Probleme, die sich direkt auf den Markt auswirken. Die Unzufriedenheit der Anleger und die mangelnde Unterstützung vom Staat könnten zu weiteren Einbrüchen an den Börsen führen und das Vertrauen der Investoren nachhaltig erschüttern. Insbesondere die fehlende Bereitschaft der Behörden, negative Online-Kommentare zu akzeptieren, führt zu einer weiteren Verschlechterung des Vertrauens in die chinesische Wirtschaft und den Börsenmarkt. Es ist daher zu erwarten, dass die Investitionstätigkeit und das Wirtschaftswachstum in China in den kommenden Monaten weiterhin unter Druck stehen werden.

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Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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