An den weltweiten Aktien- und Anleihenmärkten scheint aktuell eine gewisse Normalität eingekehrt zu sein. Der globale Aktienindex MSCI World ist in diesem Jahr um rund sieben Prozent gestiegen, während der Barclays Global Aggregate-Rentenindex leicht gesunken ist. Diese Entwicklung deutet auf eine wachsende Weltwirtschaft hin, begleitet von steigenden Unternehmensgewinnen und einer stabilen, wenn auch weiterhin zu hohen Inflation.
Obwohl Deutschland derzeit als der kranke Mann unter den G7-Ländern gilt, konnte der deutsche Aktienindex Dax seit Beginn des Jahres zulegen. Trotz dieser relativen Schwäche des deutschen Marktes überwiegt die Stärke der USA, was zu einem positiven Gesamtbild der Aktienmärkte führt. Der Volatilitätsindex für US-Aktien (VIX) ist auf einem Niveau angelangt, das an die stabilen Zeiten vor der Pandemie erinnert.
Die US-Notenbank Federal Reserve hat erfolgreich die Inflation gesenkt, ohne die Wirtschaft in eine Rezession zu stürzen, was als beeindruckender Erfolg angesehen werden kann. Allerdings könnte es schwierig werden, das Ziel einer dauerhaften Inflationsrate von zwei Prozent zu erreichen, insbesondere mit einem anhaltenden Lohnwachstum von rund fünf Prozent im Jahresvergleich.
Im Vergleich dazu befindet sich die Europäische Zentralbank (EZB) in einer weniger komfortablen Position. Trotz einer schwächeren Wirtschaft in der Eurozone ist der Inflationsdruck hier deutlich höher. Die steigenden Lohnstückkosten in der Eurozone könnten zu einem erneuten Anstieg der Inflation führen, insbesondere in Ländern wie Deutschland.
Anleger werden daher empfohlen, freie Mittel vorwiegend in Aktien anzulegen, idealerweise in einem globalen Portfolio mit einem hohen Anteil an US-Werten. Zudem bieten Zentralbanken den Aktienmärkten eine gewisse Absicherung gegen plötzliche Einbrüche. Für kurzfristige Ausgaben sollten Ersparnisse in Anlagen mit kurzen Laufzeiten gehalten werden, wobei das Zinsänderungsrisiko durch gestaffelte Laufzeiten minimiert werden kann.