Wirtschaft

Europas Wirtschaft im Aufwind: Prognosen für 2023 und 2024!

Die wirtschaftlichen Perspektiven für die EU und den Euroraum zeigen Anzeichen einer stabilen, wenn auch moderat wachsenden Konjunktur. Laut dem Recyclingportal wird für die EU ein Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 1,2 Prozent im Jahr 2023 und 1,5 Prozent im Jahr 2024 prognostiziert. Diese Einschätzungen stammen vom Netzwerk der Association of European Conjuncture Institutes (AICE), das etwa 40 Institute, darunter das Institut der deutschen Wirtschaft (IW), umfasst. Für den Euroraum wird ein Zuwachs von 1 Prozent in 2023 und 1,3 Prozent in 2024 erwartet.

Die Prognosen übertreffen die Schätzungen des OECD-Zwischenberichts und des IWF-Ausblicks vom Frühjahr 2025, was auf ein optimistisches Gesamtbild hinweist. Dennoch bleibt das weltweite Wachstum aufgrund geopolitischer Konflikte und der unberechenbaren Handelspolitik der USA schwach. Die AICE betont, dass Europa dringend seine Wettbewerbsfähigkeit durch Investitionen in Nachhaltigkeit, digitale Infrastruktur und strategische Branchen stärken sollte.

Reaktionen auf Handelspolitik und wirtschaftliche Unsicherheiten

Die Reaktionen auf die US-Handelspolitik sind vielschichtig. Fast die Hälfte der AICE-Mitglieder befürwortet Initiativen, um die Dominanz des US-Dollars zu verringern. Zudem empfehlen 40 Prozent gezielte Unterstützung für besonders betroffene Branchen. Die Mehrheit der Institute ist jedoch gegen größere Marktöffnungen für US-Produkte. Im Hinblick auf Verteidigungsausgaben herrscht eine gespaltene Meinung.

Michael Grömling, der Konjunkturchef des IW, betont, dass die weltweite Unsicherheit die wirtschaftliche Entwicklung bremst und fordert von der Bundesregierung Maßnahmen zur Stabilisierung. Der Frühjahrsbericht 2025 von Katalin Nagy und Péter Vakhal von Kopint-Tárki aus Ungarn liefert eine umfassende makroökonomische Einschätzung für Europa.

Wirtschaftliche Erholung im Euroraum

Zusätzlich zu den EU-Prognosen zeigt der EZB-Projektionen, dass die Wirtschaft des Euroraums Anzeichen einer allmählichen Erholung aufweist, trotz anhaltender geopolitischer Unsicherheiten. Für 2024 wird ein moderates Wachstum von 0,7 Prozent erwartet, gefolgt von 1,1 Prozent in 2025 und 1,4 Prozent in 2026. Kurzfristige Indikatoren deuten allerdings auf eine mögliche Abschwächung des Wachstums hin, was durch gedämpftes Verbrauchervertrauen und hohe Unsicherheit bedingt ist.

Die steigenden Reallöhne und die wachsende Beschäftigung könnten dabei helfen, das Wachstum zu stützen. Auch die Binnennachfrage wird voraussichtlich durch eine Lockerung der Finanzierungsbedingungen gefördert. Unterstützt durch Mittel aus dem Programm „Next Generation EU“, wird die Finanzpolitik bis 2027 auf Konsolidierungskurs bleiben.

Blick in die Zukunft

Die Auslandsnachfrage wird voraussichtlich steigen, was die Exporte des Euroraums unterstützen könnte. Zudem wird im Prognosezeitraum mit einer sinkenden Arbeitslosenquote gerechnet, während die Produktivität trotz struktureller Herausforderungen zunimmt. Allerdings wird die HVPI-Gesamtinflation voraussichtlich Ende 2024 steigen, bevor sie ab 2025 um das Inflationsziel der EZB von 2 Prozent schwankt.

Die Entwicklung der Energiepreise bleibt ungewiss und könnte Auswirkungen auf die Inflation sowie das Wirtschaftswachstum haben. Diese Entwicklungen unterstreichen die fragilen Aussichten des globalen Wachstums, die durch geopolitische Spannungen und wirtschaftliche Unsicherheiten beeinflusst werden.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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