
Clemens Fuest, Präsident des Ifo-Instituts, hat sich in jüngsten Äußerungen für die Streichung eines Feiertags in Deutschland ausgesprochen. Dieser Schritt soll nicht nur die finanziellen Herausforderungen mildern, sondern auch auf den akuten Mangel an Arbeitskräften im Land reagieren, wie MDR berichtete. Fuest betont, dass Deutschland vor großen Herausforderungen steht, darunter der notwendig gewordene Ausbau der Rüstungsindustrie zur Abwehr externer Bedrohungen. Um dies zu finanzieren, wird ein großes Sondervermögen für die Infrastruktur eingerichtet, was allerdings mit einer zusätzlichen Schuldenaufnahme einhergeht.
Fuest weist darauf hin, dass trotz der bereitgestellten finanziellen Mittel die tatsächliche Arbeit an der Infrastruktur noch nicht begonnen werden kann. Die Leistungsfähigkeit der Volkswirtschaft sei begrenzt, weshalb eine Erhöhung der Arbeitsleistung dringend notwendig sei, um Investitionen in Infrastruktur und Rüstungsgüter zu ermöglichen.
Mangel an Arbeitskräften und staatliche Ausgaben
Zusätzlich argumentiert Fuest, dass neue, schuldenfinanzierte staatliche Ausgaben die Nachfrage ankurbeln könnten. Diese zusätzliche Nachfrage erreiche jedoch eine bereits beschäftigte Volkswirtschaft mit einem akuten Arbeitskräftemangel. Um dem entgegenzuwirken, betont er die Dringlichkeit, das Arbeitsangebot zu steigern. Eine Streichung eines Feiertags könnte hierbei eine geeignete Maßnahme darstellen, um mehr Arbeitskräfte verfügbar zu machen.
Fuest fordert von der künftigen Bundesregierung ein umfassenderes Konzept als nur das angekündigte Sondervermögen und die Lockerung der Schuldenbremse. Er nennt einen „Dreiklang“ als notwendig für die wirtschaftliche Stabilität: angebotsorientierte Reformen wie Deregulierung und Bürokratieabbau, Einsparungen und Umschichtungen im Bundeshaushalt sowie eine sinnvolle Verschuldung, insbesondere zur kurzfristigen Finanzierung der Verteidigung, wie NOZ berichtete.