Wirtschaft

Grüne fordern Windkraft-Ausbau: Hohe Strompreise drohen Bayern!

Die Diskussion um den Ausbau der Windenergie in Bayern gewinnt an Intensität, während die Grünen-Landtagsabgeordneten Markus Büchler und Claudia Köhler vehement mehr Tempo einfordern. Sie kritisieren die CSU-geführte Staatsregierung scharf für ihr Versagen beim Ausbau der Stromnetze, das im Kontext der Überlegungen der EU-Kommission zu einer möglichen Einführung von Strompreiszonen steht. Insbesondere im Münchner Umland könnte die angestrebte Trennung in Strompreiszonen dazu führen, dass dort höhere Strompreise entstehen. Der Grund: Während der Stromverbrauch stetig ansteigt, wird in Bayern weniger Strom produziert.

Büchler hebt hervor, dass die Engpässe im Stromnetz schon lange vorhersehbar waren und in der Hauptsache von der CSU verursacht wurden. Ein zentraler Punkt seiner Kritik ist die Erdverkabelung, die den Netzausbau blockiert. Er betont, dass günstiger Windstrom aus Norddeutschland durchaus im Landkreis München verfügbar sein könnte, wenn dieser Umstand nicht gegeben wäre. Die große Koalition hatte 2015 auf Druck der bayerischen Staatsregierung beschlossen, die erforderlichen Stromtrassen unter die Erde zu verlegen. Diese Entscheidung führte zu erheblichen Verzögerungen im Bau. Markus Söder, der Nachfolger von Horst Seehofer, hat nun angekündigt, die Trassen auf konventionelle Weise oberirdisch zu verlegen, da Erdkabel teurer sind.

Folgen eines Preiszonensplits

Die Einführung von Strompreiszonen könnte nicht nur die Verbraucher im Münchner Umland belasten, sondern auch erhebliche wirtschaftliche Konsequenzen für die bayerische Industrie mit sich bringen. Laut Prognosen wird der Großhandelsstrompreis im Süden bis 2030 um fünf Euro und bis 2045 um neun Euro pro Megawattstunde höher sein als im Norden. Sollte es zu einem verzögerten Netzausbau kommen, könnten diese Preisunterschiede sogar auf 13 Euro (2030) und 24 Euro (2045) anwachsen. Besonders die energieintensive Industrie im Süden rechnet für 2030 mit Strompreiserhöhungen von drei bis sieben Prozent, was jährliche Mehrkosten von bis zu 400 Millionen Euro verursachen könnte.

Die Grünen warnen, dass die CSU-Politik und der Widerstand gegen den Ausbau der Windkraft spürbare Folgen für die Wirtschaft im Großraum München haben werden. Markus Büchler und Claudia Köhler fordern daher einen „Masterplan für Stromnetze“, um den Herausforderungen frühzeitig zu begegnen. Sie betonen, dass Söder eine große Mitschuld treffen würde, falls Deutschland tatsächlich in fünf Strompreiszonen unterteilt würde. Ein massiver Ausbau der Windenergie wird als notwendig erachtet, um zu verhindern, dass die Kosten für die Bürger und Unternehmen dramatisch steigen.

Aktuelle Statistiken und Maßnahmen

Ein Blick auf die aktuellen Zahlen verdeutlicht die Dringlichkeit der Situation: Im gesamten Jahr 2024 wurden in Bayern nur neun Windräder errichtet, was als katastrophale Bilanz kritisiert wird. Das könnte angesichts der geplanten Preiszonenteilung und ihrer potenziellen Auswirkungen auf die Strompreise noch gravierendere Konsequenzen haben. Private Haushalte dürften von Preisänderungen weniger betroffen sein, jedoch könnten die langfristigen Folgen einen regionalen Preisunterschied erzeugen und so die Energiewende beeinflussen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Ausbau der Windenergie und die Modernisierung der Stromnetze in Bayern nicht nur für den Umweltschutz von Bedeutung sind, sondern auch erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen haben werden. Das Thema bleibt weiter spannend und erfordert dringende Maßnahmen.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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