Gemäß einem Bericht von www.rnd.de, setzte der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan im vergangenen Juni die 44-jährige Hafize Gaye Erkan als Gouverneurin der Notenbank ein, um die desaströsen Folgen seiner Niedrigzinspolitik zu bekämpfen. Erkan erhöhte die Leitzinsen von 8,5 auf 42,5 Prozent, um die Inflation zu bändigen und den Absturz der Lira zu bremsen. Trotzdem hat die Teuerung im Dezember 65 Prozent erreicht und die Lira gegenüber dem Dollar fällt immer weiter.
Laut Berichten in Oppositionszeitungen und sozialen Medien wirft man Erkan und ihrer Familie Vetternwirtschaft innerhalb der Zentralbank vor. So soll ihr Vater, Erol Erkan, Einfluss auf Personal- und Verwaltungsentscheidungen nehmen und Mitarbeiter bedrohen. Auch ihre Mutter, Gamze, soll über Büros, einen Dienstwagen und ein Ferienresort verfügen, das eigentlich für die Beschäftigten bestimmt ist. Erkan weist die Vorwürfe zurück und plant rechtliche Schritte.
Diese Vorwürfe sind ein weiteres Indiz für den wachsenden Nepotismus in der Türkei unter der Regierung Erdogan. Die Außenwirkung ist katastrophal, da Erkans wichtigste Aufgabe darin bestehen sollte, das beschädigte Ansehen der Notenbank zu reparieren. Die Opposition hat eine parlamentarische Anfrage gestellt und fordert den Finanzminister Mehmet Simsek zur Stellungnahme auf. Das Schweigen der Regierung wird als schlechtes Omen für Erkans Zukunft an der Spitze der Notenbank gesehen.
Die politischen Verwicklungen und die drohende Entlassung von Hafize Gaye Erkan könnten zu erheblichen Unsicherheiten auf den Finanzmärkten führen. Investoren und Analysten werden die politische Stabilität in der Türkei in Frage stellen und die Währung sowie die Aktienmärkte könnten weiter sinken. Darüber hinaus könnte dies das Vertrauen in die türkische Zentralbank weiter schmälern und die langfristige wirtschaftliche Stabilität des Landes gefährden. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickelt, aber die aktuellen Vorwürfe gegen Erkan und die ungeklärte politische Lage stellen ein erhebliches Risiko für die Finanzmärkte dar.
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