
US-Präsident Donald Trump hat von Fortschritten im laufenden Zollkonflikt mit der Europäischen Union (EU) berichtet. In einem Gespräch bestätigte er, dass die Verhandlungen zwischen den beiden Seiten aktiv sind und ein „Deal“ in greifbarer Nähe sein könnte. Trump kündigte an, dass die seit seiner Zollankündigung im April erlassenen Zölle von 30 Prozent auf den Import von EU-Produkten am 1. August in Kraft treten sollen. Diese Neuigkeiten wurden von der Süddeutschen Zeitung gemeldet.
In Reaktion auf Trumps Drohungen reiste ein Team von Handelsexperten der EU nur wenige Tage später nach Washington. Laut der Frankfurter Allgemeinen Zeitung gab es bereits am Montag ein Telefonat zwischen EU-Handelskommissar Maroš Šefčovič und US-Handelsminister Howard Lutnick. Ein weiteres Gespräch mit dem US-Handelsbeauftragten Jamieson Greer ist für Dienstagabend geplant.
Strategie und Taktik in den Verhandlungen
Die EU äußert sich aus taktischen Gründen wenig zum Stand der Verhandlungen, während sie gleichzeitig darauf hofft, bis zur Frist am 1. August eine Grundsatzvereinbarung zur Entschärfung des Zollstreits erzielen zu können. Trotz der angedrohten Zölle sieht die EU eine Einigung als „in greifbarer Nähe“ an. Das Ziel bleibt, bis zu diesem Datum weiter zu verhandeln und auf die zuvor geplanten Gegenzölle zu verzichten.
Diese geplanten Gegenzölle auf US-Produkte umfassen, laut Informationen aus der FAZ, eine erste Liste von Waren im Wert von rund 21 Milliarden Euro, die aktuell ausgesetzt ist. Eine zweite Liste ist in Arbeit und könnte US-Produkte im Wert von insgesamt rund 72 Milliarden Euro umfassen. Der bereits geltende Zollsatz betrifft europäische Waren im Wert von rund 370 Milliarden Euro.
Reaktionen und Anpassungen
Trump hat signalisiert, dass er bereit ist, die Zölle anzupassen, wenn die EU Handelsbarrieren abbaut und ihre Märkte öffnet. Dies geschah im Kontext eines heftig umkämpften Handelsumfelds, das bereits seit April mit erhöhten Importaufschlägen für die EU und andere Länder besteht. Ursprünglich waren die Zölle auf zehn Prozent gesenkt worden, um Raum für Verhandlungen zu schaffen. Für bestimmte Produkte wie Medikamente und Pharmaprodukte gelten Ausnahmen.
Zusätzlich gibt es erhöhte Zollsatzforderungen von 25 Prozent für Automobile sowie 50 Prozent für Stahl- und Aluminiumprodukte. Die anhaltenden Spannungen im internationalen Handel verdeutlichen die Fragilität der gegenwärtigen wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den USA und der EU.