
Am 2. April 2025 hat US-Präsident Donald Trump die Einführung von Strafzöllen auf Exporte aus der Schweiz in die USA angekündigt, die bei alarmierenden 31 Prozent liegen könnten. Diese drastische Maßnahme hat Besorgnis unter den Schweizer Wirtschaftsvertretern ausgelöst. Besonders die Organisation Economiesuisse bezeichnete die Zölle als „schädlich und unbegründet“ und warnte vor den ernsthaften Belastungen, die diese handelspolitische Eskalation für die Schweizer Exportwirtschaft nach sich ziehen könnte. In Anbetracht eines weniger strengen Zolls von nur 20 Prozent, der gegen die EU verhängt wird, wird die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Tech-Industrie zusätzlich bedroht. Jan Atteslander von Economiesuisse forderte eine schnelle Verhandlungslösung mit der US-Regierung, um die Situation zu entschärfen.
Das Handelsbilanzdefizit der USA ist der Grund für die Berechnung der Zölle, und die Unsicherheit über die künftige Weltwirtschaft hat seit Trumps Amtsantritt zugenommen. Am 9. Juli 2025 endet die Übergangsfrist für die angekündigten Zölle, während die Schweizer Regierung optimistisch bleibt, dass die Zölle bis dahin bei 10 Prozent gehalten werden können, solange die Verhandlungen mit den USA andauern. Bei einem Treffen der „Groupe de liaison USA“ äußerten sich einige Vertreter optimistisch, während andere skeptisch blieben. Der Bundesrat plant laut der Seco-Direktorin Helene Budliger Artieda, umgehend zu einem verbindlichen Deal mit den USA zu gelangen.
Reaktionen der Schweizer Industrie
Die hohen Zölle werden als erheblicher Schlag für die Schweizer Tech-Industrie gewertet. Jean-Philippe Kohl von Swissmem erklärte, dass die Unternehmen die Belastungen durch die hohen Zölle nicht mit ihren Margen auffangen können. Die Tech- und Maschinenindustrie zeigt sich in höchstem Maße enttäuscht über die Zollhöhe, da die Schweiz ihrerseits ihre Industriezölle aufgehoben hat. Auch die Pharmaindustrie, die mit rund 60 Prozent der Exporte nach den USA eine volkswirtschaftlich wichtige Rolle spielt, fordert verbindliche Zusagen, um Zölle auf Medikamente zu vermeiden. Vor dem Hintergrund eines 1994 geschlossenen „Zero for zero“-Abkommens, das Zölle auf pharmazeutische Produkte abschaffte, bleibt unklar, inwieweit diese Produkte von den Zöllen betroffen sein werden.
In dieser prekären Lage fordert Swiss Medtech vom Bundesrat, dass alle von der FDA zugelassenen Produkte in der Schweiz freigegeben werden, um den Einfluss des Zolls zu mindern. Rahul Sahgal von der Schweizerisch-Amerikanischen Handelskammer stellte fest, dass mehr Klarheit über die Kriterien zur Aufhebung der Zölle notwendig sei. Auch wenn die Unsicherheit über die Einordnung pharmazeutischer Produkte bleibt, werden die kommenden Wochen und die anstehenden Verhandlungen entscheidend sein, um die negativen Auswirkungen für die Schweizer Wirtschaft zu begrenzen.