Die ostdeutsche Wirtschaft wächst derzeit stärker als erwartet, trotz der Herausforderungen durch die Corona-Pandemie, die Energiekrise und die Inflation. Laut dem Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) ist die ostdeutsche Wirtschaft im vergangenen Jahr um drei Prozent gewachsen, während im Westen nur ein Wirtschaftswachstum von 1,5 Prozent zu verzeichnen war. Für dieses Jahr wird ein Wachstum von einem Prozent im Osten und 0,3 Prozent in den alten Bundesländern erwartet.
Ein Grund für das stärkere Wachstum im Osten ist die Inbetriebnahme der Tesla-Autofabrik in Grünheide. Dies hat maßgeblich zu einem Wachstum von mehr als 13 Prozent in der brandenburgischen Industrie beigetragen. Insgesamt zeigt sich jedoch eine Stagnation der Industrie in beiden Teilen Deutschlands, wenn man Brandenburg außen vorlässt. Die Industrie ist jedoch nur ein Teil der Wirtschaft.
Ein weiterer Grund für das stärkere Wachstum im Osten ist die Erhöhung des Mindestlohns auf 12 Euro pro Stunde im Oktober des letzten Jahres. Im Osten gibt es mehr Mindestlohn-Empfänger als im Westen, daher haben sich die Bruttogehälter im Osten pro Beschäftigten im letzten Jahr um 6,4 Prozent erhöht. Laut dem Leiter des IWH, Oliver Holtemöller, werden die Einkommen auch in diesem Jahr im Osten stärker wachsen als im Westen. Die gesetzliche Rente wird im Osten im Sommer um 5,9 Prozent steigen, im Westen nur um 4,5 Prozent.
Die Prognosen für Sachsen werden vom IWH nicht einzeln dargelegt. Das Ifo-Institut hatte jedoch bereits im Dezember eine Prognose für Sachsen veröffentlicht und vorhergesagt, dass die Wirtschaft im Laufe des Jahres auf einen Wachstumspfad einschwenken wird, nachdem es zuvor einen Rückgang gab.
Die Forscher erwarten, dass die Lieferengpässe nachlassen und Energie etwas günstiger wird. Der milde Winter hat der Wirtschaft geholfen. Eine mögliche Gasmangel im kommenden Winter kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, insbesondere bei großer Kälte. Die Inflation soll ihren Höhepunkt erreicht haben, aber es gibt immer noch eine hohe Nachfrage, auch dank staatlicher Unterstützung. Die hohen Preise bremsen zwar die Baubranche, der private Konsum dürfte jedoch zunehmen.
Gemäß einem Bericht von www.saechsische.de
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