
Die Wirtschaft in Deutschland zeigt weiterhin gemischte Signale. Im ersten Quartal 2025 verzeichnete die Wirtschaftsleistung einen Anstieg von 0,2 % (saisonbereinigt) im Vergleich zum Vorquartal, und die Industrieproduktion verbesserte sich nach fast zwei Jahren Rückgang. Dieser Aufschwung wird durch eine bessere Auftragslage und Vorzieheffekte aufgrund geplanter US-Zollerhöhungen unterstützt. Auch die Warenexporte nahmen zu, was auf eine gewisse Belebung des internationalen Handels hindeutet.
Ein wichtiger Faktor für das Wirtschaftswachstum war der private Konsum, der positiven Einfluss ausübte, unterstützt durch die im Vorjahr gestiegenen Löhne. Trotz dieser positiven Aspekte stieg die Arbeitslosigkeit im Winter moderat auf 2,90 Millionen, was einer Arbeitslosenquote von 6,2 % entspricht. Dies könnte auf anhaltende Unsicherheiten im Markt hindeuten, die auch durch die steigende Inflationsrate gefüttert werden.
Inflation und Ökonomische Aussichten
Im ersten Quartal 2025 stieg die Inflationsrate um 0,7 % (saisonbereinigt) im Vergleich zum Vorquartal, beeinflusst vor allem durch die gestiegenen Preise im Dienstleistungsbereich sowie bei Energie. Im Vorjahresvergleich kletterte die Inflationsrate leicht auf 2,6 %. Die Kerninflationsrate, die Energie und Nahrungsmittel ausschließt, blieb jedoch bei stabilen 3,2 %. Die Bundesbank schätzt die zukünftige Inflationsentwicklung als unsicher und erwartet Schwankungen um 2 % in den kommenden Monaten.
Die wirtschaftliche Perspektive für das zweite Quartal 2025 ist hingegen düster. Die Bundesbank rechnet mit einer Stagnation der deutschen Wirtschaft. Anhaltende Belastungsfaktoren, insbesondere die verschärfte US-Zollpolitik, wirken sich negativ aus. Die Exportwirtschaft sieht sich mit einer schwierigen Wettbewerbsposition konfrontiert, während die schwache Nachfrage den Druck auf die heimischen Unternehmen erhöht.
Herausforderungen für den Export
Die Aufwertung des Euro belastet zusätzlich die Exporte. Unternehmer zeigen sich besorgt über die Unsicherheit, die der Zollkonflikt mit sich bringt; dies beeinträchtigt die Planungssicherheit und die Investitionsbereitschaft der Unternehmen. Dennoch gibt es auch Hoffnung, da sich die Verbraucherstimmung im April aufhellte, was in der Folge den privaten Konsum ankurbeln könnte.
Im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung finden sich Maßnahmen, die darauf abzielen, das Wachstum zu stärken, insbesondere im Bereich der Unternehmensinvestitionen. Die Bundesbank hebt jedoch hervor, dass es an einem schlüssigen Gesamtkonzept für die Energiewende mangelt und rät dringend dazu, von Subventionen abzusehen. Stattdessen sollten marktwirtschaftliche Anreizmechanismen im Vordergrund stehen.
Arbeitsmarkt und Sozialversicherung
Darüber hinaus besteht nach wie vor ein erheblicher Nachholbedarf bei Maßnahmen zur Stärkung des Arbeitsangebotes, insbesondere für ältere Arbeitnehmer und Frauen. Die steigenden Sozialversicherungsbeiträge könnten zudem die Arbeitsanreize und die Wettbewerbsfähigkeit der Exportwirtschaft belasten.
Wichtige Daten zur wirtschaftlichen Lage und zukünftigen Prognosen werden regelmäßig durch Institutionen wie das Statistische Bundesamt, ifo-Institut oder das ZEW bereitgestellt. Diese Informationen umfassen eine breite Palette an Konjunkturindikatoren, die für die Beurteilung der wirtschaftlichen Situation von Bedeutung sind, und sind auf der Seite der DIHK verfügbar, wo auch aktuelle Statistiken im Zeitverlauf zu finden sind DIHK. Eine unveränderte deutsche Wirtschaft wird als Problem angesehen, was die Notwendigkeit eines klaren Weges zur Stärkung der Wirtschaft unterstreicht, wie die Bundesbank betont.